Greyhoundsperre - Grey und Whippet
Greyhound Sperre
Behandlung
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Ziel dieser Maßnahme ist es eine weitere Schädigung der Muskulatur zu verhindern, die Schmerzen zu bekämpfen und das innere Milieu des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Base-Haushalts zu
stabilisieren und dadurch zugleich die Nierenfunktion günstig zu beeinflussen.
Einzelne Schritte:
Bringen Sie den Hund zum Tierarzt.
Dieser sollte zunächst kein Schmerzmittel aus der sog. NSAID - Familie geben (Das sind z.B. Metacam, Rimadyl, Zubrin, Finadyne, Corbuvit usw.), da diese Mittel die Durchblutung in den ohnehin
schon angegriffenen Nieren verschlechtern und diese somit schädigen können. Besser ist in diesen Fall zunächst die Gabe von anderen Schmerzmitteln, ideal ist hier Novalgin für die ersten 24
Stunden.
Ihr Hund sollte sofort einen Venenkatheter geschoben bekommen und an eine Dauertropfinfusion gehängt werden. Mittel der Wahl sind in diesem Falle eine Vollelektrolytlösung (z.B. RINGER) oder
0,9%-ige Kochsalzlösung (NaCl). Zum Ausgleich des übersäuerten Blut-pH-Wertes gibt man, ebenfalls intravenös, Natrium-Bikarbonat (NaBic – 3 ml pro kg/KW einer 4,2 %-igen Lösung (oder 8,4%-ige
Lösung = 1,5 ml/kg KG) unverdünnt, gemeinsam mit der 0,9 %-igen NaCl-Lösung.
In den Tagen danach kann man dann NaBic (Natrium-Bicarbonat) oral geben, um den Harn-pH-Wert alkalisch zu machen. Dies erleichtert ggf. die Ausscheidung toxischer Stoffwechselprodukte im
Körper.
Ist der Urin des Hundes wieder klar und hat er genügend Flüssigkeit bekommen, kann jetzt wieder gut und sicher auf NSAID’s (bewährt haben sich zB. Metacam oder Finadyne) als Schmerzmittel
zurückgegriffen werden. Eine erste Versorgung mit Atropin oder Buscopan (direkt in die Vene) ist durchaus sinnvoll.
Über eine Kortisongabe streiten sich die Geister, da diese laut Literatur im Falle einer Greyhoundsperre nur in den ersten Stunden nach auftreten der Erkrankung sinnvoll ist, und selbst da
überwiegen meines Erachtens die negativen Wirkungen.
Im Hinblick auf eine baldige Gabe eines Schmerzmittels aus der Familie der NSAID’s
würde ich auf Kortison verzichten. NSAID’s gepaart mit Kortison können zu
Magenproblemen führen: z.B. Erbrechen über Magengeschwüre bis hin zum
Magendurchbruch können die Folgen sein.
Vitamin B1 direkt in die Vene gegeben kann den Heilungsverlauf beschleunigen.
Zu Hause sollten über mehrere Tage nur kurze Spaziergänge an der Leine erfolgen.
Weiterbehandlung mit Buscopan Zäpfchen sowie oralen Gaben von Schmerzmitteln
VitaminB1 und Elektrolytlösung.
Sollte Ihr Hund zur Greyhoundsperre neigen, kann es sinnvoll sein die Kohlehydrate
im Futter zu reduzieren.